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  • 27. Januar 2023

Soziale Betreuung: Spezialisten für Aktivitäten in den Mediana Häusern, ebenso wie die Förderung jedes Einzelnen

Eine Runde mit dem Rollstuhl durch den Garten drehen, gemeinsam eine Partie Mensch-ärger-dich nicht spielen oder Volkslieder schmettern. Welche Aktivität einem Menschen Freude bereitet, ist sehr individuell. Aber was ist, wenn im Alter die Kraft fehlt, selbst den Rollstuhl anzuschieben? Oder die Suche nach begeisterten Mitsänger:innen oder Brettspielfreund:innen gar nicht so einfach ist? Dann sind in den Mediana Häusern die Mitarbeitenden der Sozialen Betreuung gefragt.

„Die Menschen sollen sich bei uns zuhause fühlen und zwar als Individuum und Mitglied einer Gemeinschaft“, sagt Katja Ketzler-Kreiss und ihr Kollege Marcus Schrödter ergänzt: „Lebensqualität setzt sich für jeden individuell aus vielen Facetten zusammen und wir versuchen, möglichst viele positiv zu beeinflussen.“ Beide sind Leiter der Teams der Sozialen Betreuung, Diplom-Pflegewirtin Katja Ketzler-Kreiss im Mediana St. Ulrich in Hünfeld, Diplom-Sozialpädagoge Marcus Schrödter im Mediana Wohnstift in Fulda. Beide Häuser haben verschiedene Wohnkonzepte. Während die Menschen im St. Ulrich in familienähnlichen Hausgemeinschaften zusammenleben, ist das Wohnstift ein Haus mit Hotelcharakter. 

Aktivitäten des zusätzlichen Angebots der Sozialen Betreuung in den Einrichtungen müssen einer großen Bandbreite an unterschiedlichsten Bedürfnissen und Möglichkeiten der Menschen gerecht werden. „In jedem Haus gibt es Bewohner:innen, die sehr fit und mobil sind. Und es gibt andere, die nicht einfach zu einer Veranstaltung in den großen Saal kommen können oder Menschen, deren demenzielle Erkrankung schon weit fortgeschritten ist“, erzählt Katja Ketzler-Kreiss. Dennoch, macht Marcus Schrödter deutlich: „Unsere Teams haben alle gleichermaßen im Blick und kümmern sich um jede:n individuell.“ 

MIT KONZEPT UND DIALOG

Mediana hat ein eigenes Konzept entwickelt, das der Arbeit zugrunde liegt. Es gilt für alle Mediana Häuser und stellt eine Richtschnur dar, welche Inhalte und Ziele die Soziale Betreuung haben soll. So sollen Qualitätsstandards einheitlich gewährleistet sein. Für die konkrete Gestaltung der Arbeit im Alltag bleibt dennoch Platz für die kreativen Ideen der Teams. Hierbei ist die Biografie und die Persönlichkeit jedes einzelnen Bewohners oder Pflegegastes entscheidend. 

WOHLBEFINDEN IM BLICK

„Ab dem Zeitpunkt, wenn ein Pflegegast oder ein:e neue:r Bewohner:in mit unseren Einrichtungen in Kontakt kommt, treten wir in Dialog miteinander, mit ihm und mit den Angehörigen“, erläutert die Leiterin der Sozialen Betreuung im Mediana St. Ulrich. Was mag der Mensch, welche Hobbys hat er oder könnte er sich vorstellen und welches Leben hat er bislang geführt? Auf diese Weise versuchen die Mitarbeitenden, Anknüpfungspunkte für Betreuungsaktivitäten zu ergründen. 

„Wer bisher Bingo spielen nicht gemocht hat, der muss es bei uns selbstverständlich nicht plötzlich gut finden und mitmachen“, sagt Katja Ketzler-Kreiss mit einem Augenzwinkern.

Gemeinsam basteln, basale Stimulation, Hundetherapie, zusammen Fastnacht feiern – all diese Aktivitäten gehören zur Sozialen Betreuung. „Manchmal wird einiges davon belächelt als netter Zeitvertreib. Aber natürlich hat all das auch einen tieferen Sinn“, sagt Marcus Schrödter. Ob Einzel- oder Gruppenangebote – sie sollen die Ressourcen jedes Einzelnen fördern und erhalten. Dazu gehören körperliche wie mentale Fähigkeiten, aber auch die Erinnerung oder die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit. 

„Im ganzheitlichen Sinne ist die Psyche eines Menschen für sein Wohlbefinden nicht weniger wichtig als seine physische Gesundheit“, sind Marcus Schrödter und Kollegin Katja Ketzler-Kreiss überzeugt. Und persönliches Wohlbefinden ist der Grundstein, sich in den Mediana Einrichtungen wirklich zuhause fühlen zu können.  

Info: 

Mitarbeitende in den Teams der zusätzlichen Sozialen Betreuung nach §43b und §53c SGB XI müssen mindestens ein Orientierungspraktikum, eine Qualifizierungsmaßnahme, ein Praktikum gemacht haben und absolvieren jährliche Fortbildungen. Die Qualifizierung umfasst Wissen rund um die Interaktion mit Menschen, die körperliche Beeinträchtigungen, demenzielle oder psychische Erkrankungen haben. Zudem ist eine Palette an Fähigkeiten gefragt, Kreativität, Organisationtalent und Flexibilität. „Die aus meiner Sicht vielleicht wichtigste Eigenschaft ist allerdings Einfühlungsvermögen“, sagt Katja Ketzler-Kreiss, Leiterin der Sozialen Betreuung im Mediana St. Ulrich, und fügt an: „Einem Menschen die Hand zu halten und sich auf die Bedürfnisse des anderen einzulassen, kann man nicht lernen. Das muss man in sich haben.“

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