Abschied von einem Verstorbenen zu nehmen, kann unterschiedliche Formen haben. Verstirbt ein Mensch in einer Mediana Einrichtung, sind auch die Mitbewohner:innen Hinterbliebene. Sie haben unterschiedlich intensiv eine Zeitspanne mit diesem Menschen verbracht. Die Teams in den Häusern versuchen deshalb, dem Abschied, dem Gedenken und den Gedanken an den Verstorbenen Raum zu geben.
Besonders in den beiden Häusern Mediana St. Ulrich und Mediana Pflegestift leben die Bewohner:innen wie in einer Familie zusammen. Das Konzept der Hausgemeinschaften lässt das Miteinander eng zusammenwachsen. Die Mitarbeiter:innen der Sozialen Betreuung aber auch Präsenz- und Pflegekräfte versuchen, mit besonderem Fingerspitzengefühl mit dem Thema umzugehen. Meist – außer der Verstorbene hat es sich anders gewünscht – gibt es einen kleinen Gedenktisch, auf dem ein Foto, eine Trauerkarte und zum Beispiel Blumen zusammengestellt sind. Wie in allen anderen Lebenslagen ist auch in der Trauer die Kommunikation besonders wichtig.
Im Mediana St. Ulrich gibt es im Allerseelen-Gottesdienst einen festen Platz, sich der Toten des zurückliegenden Jahres noch einmal zu erinnern. In der Hauskapelle wird dafür immer wieder neu eine Trauerecke besonders gestaltet. Im vergangenen November waren dort Taschentücher zu sehen – für jede:n Verstorbene:n eines, versehen mit den Namen. Zum Gottesdienst waren vor der Pandemie immer auch die Angehörigen der Toten eingeladen, mit Mitbewohner:innen und Mitarbeiter:innen im St. Ulrich der oder dem Lieben zu gedenken.
Obwohl das aufgrund der Hygienebestimmungen nicht möglich war, hat dennoch jede Familie eines Verstorbenen von Einrichtungsleiterin Stefanie Klee einen Brief erhalten. Darin war die Symbolik des Taschentuchs erläutert, verbunden mit der Einladung, ein Taschentuch mit dem Namen des Toten zu gestalten und sich so an die gemeinsame Zeit zu erinnern.