Neue Bewegungsstunde für St. Ulrich Bewohner:innen
Lesestunden, Spaziergänge und jetzt auch passende Bewegungsübungen zur Musik: all das ist aus einer Kooperation zwischen dem Mediana St. Ulrich in Hünfeld und der Hermann-Lietz-Schule in Hohenwerda entstanden. Ein Projekt der Schulklassen 9 und 10 aus dem Wahlfach „Ernährung, Nachhaltigkeit, Fitness und Gesundheit, in dem das Thema „soziales Engagement“ eingepflegt wurde, hat die Jugendlichen mit den Bewohner:innen zusammengebracht.
Neuester Programmpunkt neben Gegenbesuchen und öffentlichen Kaffeerunden ist jetzt auch die Bewegungsstunde. Die Klassenverbände des Wahlfachs „Sozialgilde“, im Volksmund Arbeitsgruppe genannt, hatten im Unterricht spezielle Bewegungen entwickelt, die sich passend zu einer ausgewählten Musik gut verknüpfen ließen und so neben dem künstlerischen Aspekt die Fitness der Teilnehmer:innen gleich mit trainierten. 32 Senior:innen hatten sich zur Premiere des neuen Angebotes eingefunden und machten angeleitet von den Schülerinnen und Schülern begeistert mit.
Entstanden ist die Kooperation zwischen Schule und der Senioreneinrichtung über den Kontakt zur Leiterin „Soziale Betreuung“ im St. Ulrich, Katja Ketzler-Kreiss, die auf eine Anfrage der Schulleitung sofort reagierte. „Ich fand es toll, dass die Schule im Zuge ihres Curriculums auch soziale Angebote macht und den jungen Menschen neben Mathe, Deutsch und Chemie auch Sozialwesen auf die Fahnen schreibt“, sagt Ketzler-Kreiss. Das jeweilige Programm für die einmal im Monat stattfindenden Besuche bereiten die „Gilden“ unter Anleitung von Lehrerin Theresia de Peralta vor.
Soziale Bildungsinhalte
„Wir haben einen ausgeprägten sozialen Aspekt in der Vermittlung unserer Bildungsinhalte“, erklärt der Direktor der Hermann-Lietz-Schule, Jörg Müller. Das Angebot würde gut von den Jugendlichen angenommen, die Beschäftigung mit Senioren baue Berührungsängste ab und laut der Schüler:innen würden diese „sehr viel mehr bekommen als geben“, weiß der Schulleiter aus Rückmeldungen.
Die Wahlfächer dienten als gute Vorbereitung für die Fachoberschule, die sich an allen hessischen Einrichtungen der Privatschule in Informatik, Betriebswirtschaftslehre, Künstlerische Berufe und Sozialwesen aufteilten, so Müller. Darüber hinaus bestehe seitens des St. Ulrich die Möglichkeit für die Schüler, ein Praktikum zu machen und auf diese Weise den Kontakt mit älteren Menschen zu pflegen und gegenseitiges Verstehen zu erlernen.
Aus Sicht von Einrichtungsleiterin Stefanie Klee ist die Kooperation mit der Hermann-Lietz-Schule eine große Bereicherung, denn „wir müssen junge Menschen für einen Beruf im Gesundheits- oder Sozialwesen begeistern, sonst fehlen die Fachkräfte von morgen!“
