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Verzahnung von Theorie und Praxis

  • 28. November 2022

Azubis der me:care Pflegefachschule mit Rolli unterwegs in der Stadt

Wie fühlt es sich an, mit Rollstuhl oder Rollator in der Stadt unterwegs zu sein? Wie komme ich mit meinem Gefährt auf dem Kopfsteinpflaster klar? Hilft mir jemand, wenn ich die schwere Tür zum Laden nicht aufbekomme? 

Mit diesen Fragestellungen im Kopf machten sich die Auszubildenden des Kurses G22/25, die an der me:care Pflegefachschule den Beruf der Pflegefachfrau/des Pflegefachmanns lernen, auf den Weg in die Fuldaer Innenstadt. Mit dabei: Rollstühle und Rollatoren, die ihnen das Mediana Wohnstift zur Verfügung gestellt hatte. 

„Der Ausflug als Teil der Unterrichtseinheit ‚Kommunikation und Wahrnehmung‘ sollte den angehenden Pflegefachkräften eine neue Erfahrungsebene ermöglichen“, gibt Dozentin Tatjana Röder einen Einblick und Schulleiterin Linda C. Matern ergänzt: „Als Schule ist es uns wichtig, theoretische Erkenntnisse in der Praxis anzuwenden und die eigene Wahrnehmung der Auszubildenen in den Lernprozess einzubinden.“ Denn es mache einen großen Unterschied, ob ich darüber nachdenke, wie es ist, mit körperlichen Einschränkungen im Alltag umgehen zu müssen oder ob ich es selbst einmal gespürt habe, so die beiden Expertinnen. 

In der Tour durch die Fuldaer Fußgängerzone, am Bahnhof und in mehreren Läden, haben die Schüler:innen interessante Erfahrungen gesammelt: Auf den Pflastersteinen war es nicht so einfach, nicht mitsamt des Rollstuhls umzukippen. Manche Geschäfte waren aufgrund von Stufen unerreichbar oder im Ladeninnenraum waren Regale zu eng für Rollis gestellt.

Die Gruppe junger Menschen erweckte Aufmerksamkeit. „Es kam zu einigen sehr freundlichen Begegnungen – ein älterer Herr war behilflich und interessierte sich für das Projekt, eine Verkäuferin war sehr bemüht, die Bäckertüte tief genug über den Tresen hinunter zu reichen“, erzählt Tatjana Röder. Aber es gab auch Menschen, die neugierig blickten oder sogar abweisend waren. Eine irritierende, aber lehrreiche Erfahrung für die jungen Auszubildenden. „Über diese gegenseitigen Berührungsängste haben wir im Anschluss lange gesprochen“, sagt Tatjana Röder, für die der Ausflug ein voller Erfolg war. 

Der Kurs G22/25 der me:care Pflegefachschule war mit ungewohnten Fortbewegungsmitteln unterwegs.
Der Kurs G22/25 der me:care Pflegefachschule war mit ungewohnten Fortbewegungsmitteln unterwegs.
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