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Gewusel der Generationen im Regenbogenland

  • 28. September 2022

Mit einem lauten „Uuuaaaah!“-Gebrüll strecken alle beherzt ihrem Gegenüber die Zunge raus, die Kinder aber auch die Senioren. Und alle hier im Kreis haben eine große Portion Spaß dabei. Kein Wunder, sie sind gemeinsam im „Regenbogenland“ und was im Alltag als Unsitte bewertet würde, ist hier sogar erwünscht. Das Rausstrecken der Zunge ist eine von vielen Übungen an diesem gemeinsamen Mehrgenerationenvormittag.

Regenbogenland ist der Name eines Projektes, das das Miteinander der Generationen mit Übungen zur Gesundheitsförderung verbindet. Mit der Seniorenresidenz in Hünfeld und dem Pflegestift in Fulda machen zwei Mediana-Einrichtungen mit. Als Kindertagesstätten sind in Hünfeld die Kita Regenbogenland aus Burghaun, in Fulda die im Pflegestift angesiedelte Kita „Jung und Alt“ dabei. Das Projekt „Regenborgenland“ wird vom Frankfurter Verein „Mehr Zeit für Kinder“ fachlich begleitet und von der Mobil Krankenkasse finanziell gefördert.

GROSSE VORFREUDE

In mehreren Workshops über die Dauer von einigen Monaten leitet Larissa Kreiß vom Frankfurter Verein die Senioren und die Kinder an – zunächst die Bewohner:innen und Kinder getrennt, dann aber auch in einem großen Miteinander. Jede dieser Einheiten ist einer Farbe und einem anderen Schwerpunkt zugeordnet, Blau wie die Ruhe, Grün wie Natur und Sinne, Rot wie Kraft und Gelb wie Wärme und Geborgenheit. „Das Zusammenkommen mit den Kindern ist für unsere Bewohner:innen unangefochten das Highlight, da ist die Vorfreude besonders groß“, bekräftigen Daniela Schiffer, Leiterin der Sozialen Betreuung im Pflegestift und Renate Schilling, stellvertretende Leiterin in der Seniorenresidenz, einhellig.

FLIEGENKLATSCHEN-TENNIS

Kein Wunder. Denn im Workshop mit dem Thema „Kraft“ geht es quirlig und bunt zu: Nach einer kurzen Begrüßung werden Fliegenklatschen ausgeteilt. Wie mit Tennisschlägern sollen sich Senior:innen und Kinder Luftballons hin und her schicken. Eine Aufgabe, die beim Kennenlernen gleich alle Hemmschwellen abbaut. Nach einer kurzen Verschnaufpause rollen alle das kunterbunte Schwungtuch aus und bewegen darauf die Luftballons. Oder sie flitzen selbst darunter, Kinder wie Erwachsene, je nachdem, was die Teilnehmer:innen möchten und was ihre körperlichen Kräfte zulassen.

Letzteres ist ohnehin oberstes Gebot für Alt wie Jung: „Jeder beteiligt sich in dem Workshop so, wie er es möchte und wie es ihm möglich ist“, erinnert Übungsanleiterin Larissa Kreiß mehrfach die Teilnehmenden daran, dass hier niemand ein sportliches Ziel erreichen muss.

Auch wenn die Workshops, in denen Kinder und Senior:innen zusammentreffen, nicht wöchentlich stattfinden, ist das Regenbogenland-Projekt keine  Eintagsfliege. „Das Schöne daran ist, dass wir als Mitarbeiter:innen der Sozialen Betreuung durch die Impulse des Projektes auf ganz neue Ideen gebracht wurden“, sagt Renate Schilling aus der Seniorenresidenz und Daniela Schiffer aus dem Pflegestift ergänzt: „Diese Übungen lassen sich einfach und nahezu in jedes unserer Angebote einbauen, als kleine Bewegungsinseln im Alltag.“

„Das liebe Ich“ – während eines Kennlernspiels im Regenbogenland haben Jung und Alt ein Herz weitergegeben. Jeder sagte seinen Namen und was er liebt. „Ich bin Leon und liebe Ballon spielen“ sagte ein Junge. Die Antwort einer Seniorin (96) überraschte alle: „Ich bin Charlotte und lieb den Leon.“